Gastkonzert

Wer denkt, Wagners „Ring ohne Worte“ wäre so etwas wie fettarm angebratene Möhren-Sellerie Schnitzel mit einem Klecks Magerquark, der wird sich wundern. Der „Ring ohne Worte“ ist eher ein Herrgottsbescheißerle. Denn wenn man die 15 Stunden Tetralogie auf 1,5 Stunden konzentriert, entsteht Sirup.
„Der Ring des Nibelungen“, eine ewig gültige Parabel von Macht und Eros, „ohne Worte“. In der viel umjubelten Orchesterversion des legendären Dirigenten Lorin Maazel erklingen alle wesentlichen Motive und Melodien der Tetralogie gleichsam in einem Brennspiegel – ein bezwingender Klangzauber. „Ich kann den Geist der Musik nicht anders fassen, als in der Liebe“ schrieb Wagner, „Ich ehre gewiss alles Gute, es komme von welchem Volke es komme“ schrieb sein Vorläufer Carl Maria von Weber. So ist das melodisch-rhythmische Wunderwerk Webers für Klarinette und Orchester ein würdiges Vorspiel zur instrumentalen Oper. Mit dem Es-Dur-Konzert wird Starklarinettistin Sharon Kam vor der Pause das Publikum bezaubern.